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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63235 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 160<br />

den vorherigen unabhängig ist <strong>und</strong> eigentlich auch<br />

völlig unabhängig von ihnen erkannt werden kann,<br />

aus sich selbst, in der reinen Anschauung des Raumes,<br />

in welcher auch die verwickelteste Konstruktion<br />

eigentlich so unmittelbar evident ist, wie das Axiom:<br />

doch davon ausführlich weiter unten. Inzwischen<br />

bleibt immer jeder mathematische Satz doch eine allgemeine<br />

Wahrheit, welche für unzählige einzelne<br />

Fälle gilt, auch ist ein stufenweiser Gang von den einfachen<br />

Sätzen zu den komplicirten, welche auf jene<br />

zurückzuführen sind, ihr wesentlich: <strong>als</strong>o ist Mathematik<br />

in jeder Hinsicht Wissenschaft. – <strong>Die</strong> Vollkommenheit<br />

einer Wissenschaft <strong>als</strong> solcher, d.h. der Form<br />

nach, besteht darin, daß so viel wie möglich Subordination<br />

<strong>und</strong> wenig Koordination der Sätze sei. Das allgemein<br />

wissenschaftliche Talent ist demnach die Fähigkeit,<br />

die Begriffssphären nach ihren verschiedenen<br />

Bestimmungen zu subordiniren, damit, wie Plato wiederholentlich<br />

anempfiehlt, nicht bloß ein Allgemeines<br />

<strong>und</strong> unmittelbar unter diesem eine unübersehbare<br />

Mannigfaltigkeit neben einander gestellt die Wissenschaft<br />

ausmache; sondern vom Allgemeinsten zum<br />

Besonderen die Kenntniß allmälig herabschreite,<br />

durch Mittelbegriffe <strong>und</strong> nach immer näheren Bestimmungen<br />

gemachte Eintheilungen. Nach Kants Ausdrücken<br />

heißt dies, dem Gesetz der Homogeneität <strong>und</strong><br />

dem der Specifikation gleichmäßig Genüge leisten.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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