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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63309 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 234<br />

§ 19<br />

Wenn wir im ersten Buche, mit innerm Widerstreben,<br />

den eigenen Leib, wie alle übrigen Objekte dieser<br />

anschaulichen <strong>Welt</strong>, für bloße <strong>Vorstellung</strong> des erkennenden<br />

Subjekts erklärten; so ist es uns nunmehr<br />

deutlich geworden, was im Bewußtseyn eines Jeden,<br />

die <strong>Vorstellung</strong> des eigenen Leibes von allen andern,<br />

dieser übrigens ganz gleichen, unterscheidet, nämlich<br />

dies, daß der Leib noch in einer ganz andern, toto genere<br />

verschiedenen Art im Bewußtseyn vorkommt,<br />

die man durch das Wort <strong>Wille</strong> bezeichnet, <strong>und</strong> daß<br />

eben diese doppelte Erkenntniß, die wir vom eigenen<br />

Leibe haben, uns über ihn selbst, über sein Wirken<br />

<strong>und</strong> Bewegen auf Motive, wie auch über sein Leiden<br />

durch äußere Einwirkung, mit Einem Wort, über das,<br />

was er, nicht <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>, sondern außerdem, <strong>als</strong>o<br />

an sich ist, denjenigen Aufschluß giebt, welchen wir<br />

über das Wesen, Wirken <strong>und</strong> Leiden aller andern realen<br />

Objekte unmittelbar nicht haben.<br />

Das erkennende Subjekt ist eben durch diese besondere<br />

Beziehung auf den einen Leib, der ihm, außer<br />

derselben betrachtet, nur eine <strong>Vorstellung</strong> gleich allen<br />

übrigen ist, Individuum. <strong>Die</strong> Beziehung aber, vermöge<br />

welcher das erkennende Subjekt Individuum ist, ist<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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