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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63638 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 563<br />

jenen Wegen, auf den letzten Weg getrieben, umgekehrt<br />

eine Lehre vom steten Werden, Entsprießen,<br />

Entstehn, Hervortreten ans Licht aus dem Dunkeln,<br />

dem finstern Gr<strong>und</strong>, Urgr<strong>und</strong>, Ungr<strong>und</strong> <strong>und</strong> was dergleichen<br />

Gefasels mehr ist, welches man übrigens am<br />

kürzesten abfertigt durch die Bemerkung, daß eine<br />

ganze Ewigkeit, d.h. eine unendliche Zeit, bis zum<br />

jetzigen Augenblick bereits abgelaufen ist, weshalb<br />

Alles, was da werden kann oder soll, schon geworden<br />

seyn muß. Denn alle solche historische Philosophie,<br />

sie mag auch noch so vornehm thun, nimmt, <strong>als</strong> wäre<br />

Kant nie dagewesen, die Zeit für eine Bestimmung<br />

der Dinge an sich, <strong>und</strong> bleibt daher bei dem stehn,<br />

was Kant die Erscheinung, im Gegensatz des Dinges<br />

an sich, <strong>und</strong> Plato das Werdende, nie Seiende, im Gegensatz<br />

des Seienden, nie Werdenden nennt, oder endlich<br />

was bei den Indern das Gewebe der Maja heißt:<br />

es ist eben die dem Satz vom Gr<strong>und</strong>e anheimgegebene<br />

Erkenntniß, mit der man nie zum innern Wesen der<br />

Dinge gelangt, sondern nur Erscheinungen ins Unendliche<br />

verfolgt, sich ohne Ende <strong>und</strong> Ziel bewegt, dem<br />

Eichhörnchen im Rade zu vergleichen, bis man etwan<br />

endlich ermüdet, oben oder unten, bei irgend einem<br />

beliebigen Punkte stille steht <strong>und</strong> nun für denselben<br />

auch von Andern Respekt ertrotzen will. <strong>Die</strong> ächte<br />

philosophische Betrachtungsweise der <strong>Welt</strong>, d.h. diejenige,<br />

welche uns ihr inneres Wesen erkennen lehrt<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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