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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63306 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 231<br />

kes Licht schmerzlich empfinden läßt, sondern auch<br />

im Allgemeinen krankhafte hypochondrische Stimmung<br />

veranlaßt, ohne deutlich erkannt zu werden. –<br />

Ferner zeigt sich die Identität des Leibes <strong>und</strong> <strong>Wille</strong>ns<br />

unter anderm auch darin, daß jede heftige <strong>und</strong> übermäßige<br />

Bewegung des <strong>Wille</strong>ns, d.h. jeder Affekt,<br />

ganz unmittelbar den Leib <strong>und</strong> dessen inneres Getriebe<br />

erschüttert <strong>und</strong> den Gang seiner vitalen Funktionen<br />

stört. <strong>Die</strong>s findet man speciell ausgeführt im »<strong>Wille</strong>n<br />

in der Natur«, S. 27 der zweiten Auflage.<br />

Endlich ist die Erkenntniß, welche ich von meinem<br />

<strong>Wille</strong>n habe, obwohl eine unmittelbare, doch von der<br />

meines Leibes nicht zu trennen. Ich erkenne meinen<br />

<strong>Wille</strong>n nicht im Ganzen, nicht <strong>als</strong> Einheit, nicht vollkommen<br />

seinem Wesen nach, sondern ich erkenne ihn<br />

allein in seinen einzelnen Akten, <strong>als</strong>o in der Zeit, welche<br />

die Form der Erscheinung meines Leibes, wie<br />

jedes Objekts ist: daher ist der Leib Bedingung der<br />

Erkenntniß meines <strong>Wille</strong>ns. <strong>Die</strong>sen <strong>Wille</strong>n ohne meinen<br />

Leib kann ich demnach eigentlich nicht vorstellen.<br />

In der Abhandlung über den Satz vom Gr<strong>und</strong> ist<br />

zwar der <strong>Wille</strong>, oder vielmehr das Subjekt des Wollens,<br />

<strong>als</strong> eine besondere Klasse der <strong>Vorstellung</strong>en<br />

oder Objekte aufgestellt: allein schon daselbst sahen<br />

wir dieses Objekt mit dem Subjekt zusammenfallen,<br />

d.h. eben aufhören Objekt zu seyn: wir nannten dort<br />

dieses Zusammenfallen das W<strong>und</strong>er kat' exochên: ge-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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