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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64030 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 955<br />

ist <strong>und</strong> dessen ganzes Vermögen im Erkennen von<br />

Ursache <strong>und</strong> Wirkung besteht: für ihn <strong>als</strong>o vereinigt<br />

sich in der Materie der bestandlose Fluß der Zeit, <strong>als</strong><br />

Wechsel der Accidenzien auftretend, mit der starren<br />

Unbeweglichkeit des Raumes, die sich darstellt <strong>als</strong><br />

das Beharren der Substanz. Denn vergienge, wie die<br />

Accidenzien, so auch die Substanz; so würde die Erscheinung<br />

vom Räume ganz losgerissen <strong>und</strong> gehörte<br />

nur noch der bloßen Zeit an: die <strong>Welt</strong> der Erfahrung<br />

wäre aufgelöst, durch Vernichtung der Materie, Annihilation.<br />

– Aus dem Antheil <strong>als</strong>o, den der Raum an<br />

der Materie, d. i. an allen Erscheinungen der Wirklichkeit<br />

hat, – indem er der Gegensatz <strong>und</strong> das Widerspiel<br />

der Zeit ist <strong>und</strong> daher, an sich <strong>und</strong> außer dem<br />

Verein mit jener, gar keinen Wechsel kennt, – mußte<br />

jener Gr<strong>und</strong>satz von der Beharrlichkeit der Substanz,<br />

den Jeder <strong>als</strong> a priori gewiß anerkennt, abgeleitet <strong>und</strong><br />

erklärt werden, nicht aber aus der bloßen Zeit, welcher<br />

Kant zu diesem Zweck ganz widersinnig ein<br />

Bleiben angedichtet hat. –<br />

<strong>Die</strong> Unrichtigkeit des jetzt folgenden Beweises der<br />

Apriorität <strong>und</strong> Nothwendigkeit des Gesetzes der Kausalität,<br />

aus der bloßen Zeitfolge der Begebenheiten,<br />

habe ich ausführlich dargethan in der Abhandlung<br />

über den Satz vom Gr<strong>und</strong>e, § 23; darf mich <strong>als</strong>o hier<br />

nur darauf berufen106. Ganz eben so verhält es sich<br />

mit dem Beweise der Wechselwirkung, deren Begriff<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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