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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64146 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1071<br />

wir den David Hume <strong>als</strong> Kants ruhmwürdigen Vorläufer:<br />

auch er hatte jene Annahme scharf bestritten,<br />

in der zweiten Abtheilung seiner Dialogues concerning<br />

natural religion. Der Unterschied der<br />

Hume'schen Kritik jener Annahme von der Kantischen<br />

ist hauptsächlich dieser, daß Hume dieselbe <strong>als</strong><br />

eine auf Erfahrung gestützte, Kant hingegen sie <strong>als</strong><br />

eine apriorische kritisirt. Beide haben Recht <strong>und</strong> ihre<br />

Darstellungen ergänzen einander. Ja, das Wesentliche<br />

der Kantischen Lehre hierüber finden wir schon ausgesprochen<br />

im Kommentar des Simplicius zur Physik<br />

des Aristoteles:<br />

hê de planê gegonen autois apo tou hêgeisthai,<br />

panta ta heneka ton ginomena kata proairesin genesthai<br />

kai logismon, ta de physei mê houtôs horan<br />

ginomena. (Error iis ortus est ex eo, quod credebant,<br />

omnia, quae propter finem aliquem fierent, ex<br />

proposito et ratiocinio fieri, dum videbant, naturae<br />

opera non ita fieri.) Schol. in Arist, ex. edit. Berol.<br />

p. 354. Kant hat in der Sache vollkommen Recht:<br />

auch war es nöthig, daß, nachdem gezeigt war, daß<br />

auf das Ganze der Natur überhaupt, ihrem Daseyn<br />

nach, der Begriff von Wirkung <strong>und</strong> Ursache nicht anzuwenden,<br />

auch gezeigt wurde, daß sie ihrer Beschaffenheit<br />

nach nicht <strong>als</strong> Wirkung einer von Motiven<br />

(Zweckbegriffen) geleiteten Ursache zu denken sei.<br />

Wenn man die große Scheinbarkeit des physikotheo-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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