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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65320 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2245<br />

angemessenen Verhältniß zu einander stehn. –<br />

Den, § 62 des ersten Bandes, wie auch in der Preisschrift<br />

über die Gr<strong>und</strong>lage der Moral, § 17, dargelegten<br />

Gr<strong>und</strong>zügen der Rechtslehre sind noch folgende<br />

Erläuterungen beizufügen.<br />

<strong>Die</strong>, welche, mit Spinoza, leugnen, daß es außer<br />

dem Staat ein Recht gebe, verwechseln die Mittel, das<br />

Recht geltend zu machen, mit dem Rechte. Des Schutzes<br />

ist das Recht freilich nur im Staate versichert,<br />

aber es selbst ist von diesem unabhängig vorhanden.<br />

Denn durch Gewalt kann es bloß unterdrückt, nie aufgehoben<br />

werden. Demgemäß ist der Staat nichts weiter<br />

<strong>als</strong> eine Schutzanstalt, nothwendig geworden<br />

durch die mannigfachen Angriffe, welchen der<br />

Mensch ausgesetzt ist <strong>und</strong> die er nicht einzeln, sondern<br />

nur im Verein mit Andern abzuwehren vermag.<br />

Sonach bezweckt der Staat:<br />

1) Zuvörderst Schutz nach außen, welcher nöthig<br />

werden kann sowohl gegen leblose Naturkräfte, oder<br />

auch wilde Thiere, <strong>als</strong> gegen Menschen, mithin gegen<br />

andere Völkerschaften; wiewohl dieser Fall der häufigste<br />

<strong>und</strong> wichtigste ist: denn der schlimmste Feind<br />

des Menschen ist der Mensch: homo homini lupus.<br />

Indem, in Folge dieses Zwecks, die Völker den<br />

Gr<strong>und</strong>satz, stets nur defensiv, nie aggressiv gegen<br />

einander sich verhalten zu wollen, mit Worten, wenn<br />

auch nicht mit der That, aufstellen, erkennen sie das<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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