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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64092 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1017<br />

dem vielmehr alles andere abhängt, erkennt, nicht<br />

aber zugleich mit philosophischer Kritik <strong>und</strong> Besonnenheit<br />

sich, <strong>als</strong> schon in die Zeit eingetretene <strong>und</strong> bestimmte<br />

Erscheinung dieses <strong>Wille</strong>ns, man könnte<br />

sagen <strong>Wille</strong>nsakt, von jenem <strong>Wille</strong>n zum Leben<br />

selbst unterscheidet, <strong>und</strong> daher, statt sein ganzes Daseyn<br />

<strong>als</strong> Akt seiner Freiheit zu erkennen, diese vielmehr<br />

in seinen einzelnen Handlungen sucht. Hierüber<br />

verweise ich auf meine Preisschrift von der Freiheit<br />

des <strong>Wille</strong>ns.<br />

Hätte nun Kant, wie er hier vorgiebt <strong>und</strong> auch<br />

scheinbar bei früheren Gelegenheiten that, das Ding<br />

an sich bloß erschlossen <strong>und</strong> dazu mit der großen Inkonsequenz<br />

eines von ihm selbst durchaus verpönten<br />

Schlusses; – welch ein sonderbarer Zufall wäre es<br />

dann, daß er hier, wo er zum ersten Mal näher an das<br />

Ding an sich herangeht <strong>und</strong> es beleuchtet, in ihm sogleich<br />

den <strong>Wille</strong>n erkennt, den freien, in der <strong>Welt</strong> sich<br />

nur durch zeitliche Erscheinungen k<strong>und</strong> gebenden<br />

<strong>Wille</strong>n! – Ich nehme daher wirklich an, obwohl es<br />

nicht zu beweisen ist, daß Kant, so oft er vom Ding<br />

an sich redete, in der dunkelsten Tiefe seines Geistes,<br />

immer schon den <strong>Wille</strong>n <strong>und</strong>eutlich dachte. Einen<br />

Beleg hiezu giebt, in der Vorrede zur zweiten Auflage<br />

der Kritik der reinen Vernunft, S. XXVII <strong>und</strong><br />

XXVIII, in der Rosenkranzischen Ausgabe S. 677 der<br />

Supplemente.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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