18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64025 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 950<br />

Titel der Kategorien, zu seinem Gegenstande paßt.<br />

Schon das Wort Qualität hat man offenbar nur gewählt<br />

aus der Gewohnheit, der Quantität die Qualität<br />

gegenüber zu stellen: denn für Bejahung <strong>und</strong> Verneinung<br />

ist der Name Qualität doch wohl willkürlich<br />

genug ergriffen. Nun aber wird von Kant, bei jeder<br />

Betrachtung, die er anstellt, jede Quantität in Zeit <strong>und</strong><br />

Raum, <strong>und</strong> jede mögliche Qualität von Dingen, physische,<br />

moralische u.s.w. unter jene Kategorientitel gebracht,<br />

obgleich zwischen diesen Dingen <strong>und</strong> jenen<br />

Titeln der Formen des Urtheilens <strong>und</strong> Denkens nicht<br />

das mindeste Gemeinsame ist, außer der zufälligen,<br />

willkürlichen Benennung. Man muß alle Hochachtung,<br />

die man Kanten übrigens schuldig ist, sich gegenwärtig<br />

halten, um nicht seinen Unwillen über dieses<br />

Verfahren in harten Ausdrücken zu äußern. – Das<br />

nächste Beispiel liefert uns gleich die reine physiologische<br />

Tafel allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze der Naturwissenschaft.<br />

Was, in aller <strong>Welt</strong>, hat die Quantität der Urtheile<br />

damit zu thun, daß jede Anschauung eine extensive<br />

Größe hat? was die Qualität der Urtheile damit,<br />

daß jede Empfindung einen Grad hat? – Ersteres beruht<br />

vielmehr darauf, daß der Raum die Form unserer<br />

äußern Anschauung ist, <strong>und</strong> Letzteres ist nichts weiter,<br />

<strong>als</strong> eine empirische <strong>und</strong> noch dazu ganz subjektive<br />

Wahrnehmung, bloß aus der Betrachtung der Beschaffenheit<br />

unserer Sinnesorgane geschöpft. – Ferner<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!