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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64730 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1655<br />

dadurch entstehenden Selbstbewußtseyn <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> darstellt.<br />

Das der Erkenntniß <strong>als</strong> ihre Bedingung Vorhergängige,<br />

wodurch sie allererst möglich wurde, <strong>als</strong>o<br />

ihre eigene Basis, kann nicht unmittelbar von ihr gefaßt<br />

werden; wie das Auge nicht sich selbst sehn<br />

kann. Vielmehr sind die auf der Oberfläche der Dinge<br />

sich darstellenden Verhältnisse zwischen Wesen <strong>und</strong><br />

Wesen allein ihre Sache, <strong>und</strong> sind es nur mittelst des<br />

Apparats des Intellekts, nämlich seiner Formen,<br />

Raum, Zeit, Kausalität. Eben weil die <strong>Welt</strong> ohne<br />

Hülfe der Erkenntniß sich gemacht hat, geht ihr ganzes<br />

Wesen nicht in die Erkenntniß ein, sondern diese<br />

setzt das Daseyn der <strong>Welt</strong> schon voraus; weshalb der<br />

Ursprung desselben nicht in ihrem Bereiche liegt. Sie<br />

ist demnach beschränkt auf die Verhältnisse zwischen<br />

dem Vorhandenen, <strong>und</strong> damit für den individuellen<br />

<strong>Wille</strong>n, zu dessen <strong>Die</strong>nst allein sie entstand, ausreichend.<br />

Denn der Intellekt ist, wie gezeigt worden,<br />

durch die Natur bedingt, liegt in ihr, gehört zu ihr,<br />

<strong>und</strong> kann daher nicht sich ihr <strong>als</strong> ein ganz Fremdes<br />

gegenüberstellen, um so ihr ganzes Wesen schlechthin<br />

objektiv <strong>und</strong> von Gr<strong>und</strong> aus in sich aufzunehmen.<br />

Er kann, wenn das Glück gut ist, Alles in der Natur<br />

verstehn, aber nicht die Natur selbst, wenigstens nicht<br />

unmittelbar.<br />

So entmuthigend für die Metaphysik diese aus der<br />

Beschaffenheit <strong>und</strong> dem Ursprung des Intellekts her-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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