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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64088 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1013<br />

kann: sie ist ein geschlossenes Ganzes <strong>und</strong> hat in<br />

ihren eigenen Mitteln keinen Faden, der zu dem von<br />

ihr toto genere verschiedenen Wesen des Dinges an<br />

sich führt. Wären wir bloß vorstellende Wesen, so<br />

wäre der Weg zum Dinge an sich uns gänzlich abgeschlossen.<br />

Nur die andere Seite unsers eigenen Wesens<br />

kann uns Aufschluß geben über die andere Seite<br />

des Wesens an sich der Dinge. <strong>Die</strong>sen Weg habe ich<br />

eingeschlagen. Einige Beschönigung gewinnt Kants<br />

von ihm selbst verpönter Schluß auf das Ding an sich<br />

jedoch durch Folgendes. Er setzt nicht, wie es die<br />

Wahrheit verlangte, einfach <strong>und</strong> schlechthin das Objekt<br />

<strong>als</strong> bedingt durch das Subjekt, <strong>und</strong> umgekehrt;<br />

sondern nur die Art <strong>und</strong> Weise der Erscheinung des<br />

Objekts <strong>als</strong> bedingt durch die Erkenntnißformen des<br />

Subjekts, welche daher auch a priori zum Bewußtsein<br />

kommen. Was nun aber, im Gegensatz hievon, bloß a<br />

posteriori erkannt wird, ist ihm schon unmittelbare<br />

Wirkung des Dinges an sich, welches nur im Durchgang<br />

durch jene a priori gegebenen Formen zur Erscheinung<br />

wird. Aus dieser Ansicht ist es einigermaaßen<br />

erklärlich, wie es ihm entgehn konnte, daß schon<br />

das Objektseyn überhaupt zur Form der Erscheinung<br />

gehört <strong>und</strong> durch das Subjektseyn überhaupt eben so<br />

wohl bedingt ist, <strong>als</strong> die Erscheinungsweise des Objekts<br />

durch die Erkenntnißformen des Subjekts, daß<br />

<strong>als</strong>o, wenn ein Ding an sich angenommen werden<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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