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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65445 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2370<br />

Stehlen abhalten würden; denn so wie die Sachen jetzt<br />

stehn, riskiren sie ja sie ganz zu verlieren.«<br />

A11 Wenn wir diese wesentliche Immanenz unserer<br />

<strong>und</strong> jeder Erkenntniß im Auge behalten, welche daraus<br />

entspringt, daß sie ein Sek<strong>und</strong>äres, bloß zu den<br />

Zwecken des <strong>Wille</strong>ns Entstandenes ist; – dann wird es<br />

uns erklärlich, daß alle Mystiker aller Religionen zuletzt<br />

bei einer Art Ekstase anlangen, in der alle <strong>und</strong><br />

jede Erkenntniß, mit sammt ihrer Gr<strong>und</strong>form Objekt<br />

<strong>und</strong> Subjekt, gänzlich aufhört, <strong>und</strong> erst in diesem jenseit<br />

aller Erkenntniß Liegenden ihr höchstes Ziel erreicht<br />

zu haben versichern, indem sie da angelangt<br />

sind, wo es kein Subjekt <strong>und</strong> kein Objekt, mithin<br />

keine Art von Erkenntniß mehr giebt, eben weil es<br />

keinen <strong>Wille</strong>n mehr giebt, welchem zu dienen die alleinige<br />

Bestimmung der Erkenntniß ist.<br />

Wer nun <strong>Die</strong>s begriffen hat, wird es nicht mehr so<br />

über alle Maaßen toll finden, daß Fakire sich hinsetzen<br />

<strong>und</strong>, auf ihre Nasenspitze sehend, alles Denken<br />

<strong>und</strong> Vorstellen zu bannen versuchen, <strong>und</strong> daß in manchen<br />

Stellen des Upanischads Anleitung gegeben<br />

wird, sich, unter stillem innern Aussprechen des mysteriösen<br />

Oum, in das eigene Innere zu versenken, wo<br />

Subjekt <strong>und</strong> Objekt <strong>und</strong> alle Erkenntniß wegfällt.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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