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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64089 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1014<br />

soll, es durchaus auch nicht Objekt seyn kann, <strong>als</strong><br />

welches er es jedoch immer voraussetzt, sondern ein<br />

solches Ding an sich in einem von der <strong>Vorstellung</strong><br />

(dem Erkennen <strong>und</strong> Erkanntwerden) toto genere verschiedenen<br />

Gebiet liegen müßte, <strong>und</strong> es daher auch<br />

am wenigsten nach den Gesetzen der Verknüpfung<br />

der Objekte unter einander erschlossen werden könnte.<br />

Mit der Nachweisung des Dinges an sich ist es<br />

Kanten gerade so gegangen, wie mit der der Apriorität<br />

des Kausalitätsgesetzes: Beide Lehren sind richtig,<br />

aber ihre Beweisführung f<strong>als</strong>ch: sie gehören <strong>als</strong>o zu<br />

den richtigen Konklusionen aus f<strong>als</strong>chen Prämissen.<br />

Ich habe Beide beibehalten, jedoch sie auf ganz andere<br />

Weise <strong>und</strong> sicher begründet.<br />

Das Ding an sich habe ich nicht erschlichen noch<br />

erschlossen, nach Gesetzen die es ausschließen,<br />

indem sie schon seiner Erscheinung angehören; noch<br />

bin ich überhaupt auf Umwegen dazu gelangt: vielmehr<br />

habe ich es unmittelbar nachgewiesen, da, wo es<br />

unmittelbar liegt, im <strong>Wille</strong>n, der sich Jedem <strong>als</strong> das<br />

Ansich seiner eigenen Erscheinung unmittelbar offenbaret.<br />

Und diese unmittelbare Erkenntniß des eigenen<br />

<strong>Wille</strong>ns ist es auch, aus der im menschlichen Bewußtsein<br />

der Begriff von Freiheit hervorgeht; weil allerdings<br />

der <strong>Wille</strong> <strong>als</strong> <strong>Welt</strong>schaffendes, <strong>als</strong> Ding an sich,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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