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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63293 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 218<br />

sonst nur gefühlte Bedeutung, vermöge welcher diese<br />

Bilder nicht, wie es außerdem seyn müßte, völlig<br />

fremd <strong>und</strong> nichtssagend an uns vorüberziehn, sondern<br />

unmittelbar uns ansprechen, verstanden werden <strong>und</strong><br />

ein Interesse erhalten, welches unser ganzes Wesen in<br />

Anspruch nimmt.<br />

Wir richten unsern Blick auf die Mathematik, die<br />

Naturwissenschaft <strong>und</strong> die Philosophie, von welchen<br />

jede uns hoffen läßt, daß sie einen Theil des gewünschten<br />

Aufschlusses geben werde. – Nun finden<br />

wir aber zuvörderst die Philosophie <strong>als</strong> ein Ungeheuer<br />

mit vielen Köpfen, deren jeder eine andere Sprache<br />

redet. Zwar sind sie über den hier angeregten Punkt,<br />

die Bedeutung jener anschaulichen <strong>Vorstellung</strong>, nicht<br />

alle uneinig unter einander: denn, mit Ausnahme der<br />

Skeptiker <strong>und</strong> Idealisten, reden die andern, der Hauptsache<br />

nach, ziemlich übereinstimmend von einem Objekt,<br />

welches der <strong>Vorstellung</strong> zum Gr<strong>und</strong>e läge, <strong>und</strong><br />

welches zwar von der <strong>Vorstellung</strong> seinem ganzen<br />

Seyn <strong>und</strong> Wesen nach verschieden, dabei ihr aber<br />

doch in allen Studien so ähnlich, wie ein Ei dem andern<br />

wäre. Uns wird aber damit nicht geholfen seyn:<br />

denn wir wissen solches Objekt von der <strong>Vorstellung</strong><br />

gar nicht zu unterscheiden; sondern finden, daß Beide<br />

nur Eines <strong>und</strong> das Selbe sind, da alles Objekt immer<br />

<strong>und</strong> ewig ein Subjekt voraussetzt <strong>und</strong> daher doch<br />

<strong>Vorstellung</strong> bleibt; wie wir denn auch das Objektseyn<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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