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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63315 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 240<br />

§ 20<br />

Als des eigenen Leibes Wesen an sich, <strong>als</strong> dasjenige,<br />

was dieser Leib ist, außerdem daß er Objekt der<br />

Anschauung, <strong>Vorstellung</strong> ist, giebt, wie gesagt, der<br />

<strong>Wille</strong> zunächst sich k<strong>und</strong> in den willkürlichen Bewegungen<br />

dieses Leibes, sofern diese nämlich nichts Anderes<br />

sind, <strong>als</strong> die Sichtbarkeit der einzelnen <strong>Wille</strong>nsakte,<br />

mit welchen sie unmittelbar <strong>und</strong> völlig zugleich<br />

eintreten, <strong>als</strong> Ein <strong>und</strong> das Selbe mit ihnen, nur durch<br />

die Form der Erkennbarkeit, in die sie übergegangen,<br />

d.h. <strong>Vorstellung</strong> geworden sind, von ihnen unterschieden.<br />

<strong>Die</strong>se Akte des <strong>Wille</strong>ns haben aber immer noch<br />

einen Gr<strong>und</strong> außer sich, in den Motiven. Jedoch bestimmen<br />

diese nie mehr, <strong>als</strong> das was ich zu dieser<br />

Zeit, an diesem Ort, unter diesen Umständen will;<br />

nicht aber daß ich überhaupt will, noch was ich überhaupt<br />

will, d.h. die Maxime, welche mein gesammtes<br />

Wollen charakterisirt. Daher ist mein Wollen nicht<br />

seinem ganzen Wesen nach aus den Motiven zu erklären;<br />

sondern diese bestimmen bloß seine Aeußerung<br />

im gegebenen Zeitpunkt, sind bloß der Anlaß, bei<br />

dem sich mein <strong>Wille</strong> zeigt: dieser selbst hingegen<br />

liegt außerhalb des Gebietes des Gesetzes der Motivation:<br />

nur seine Erscheinung in jedem Zeitpunkt ist<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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