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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63967 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 892<br />

zum deutlichen Bewußtseyn bringen, verschleierte ihn<br />

daher für sich <strong>und</strong> für Andere, <strong>und</strong> umgieng ihn auf<br />

allerlei Schleichwegen. Davon ist es vielleicht auch<br />

abzuleiten, daß er aus dem Erkenntnißvermögen eine<br />

so seltsame, komplicirte Maschine machte, mit so vielen<br />

Rädern, <strong>als</strong> da sind die zwölf Kategorien, die<br />

transscendentale Synthesis der Einbildungskraft, des<br />

innern Sinnes, der transscendentalen Einheit der Apperception,<br />

ferner der Schematismus der reinen Verstandesbegriffe<br />

u.s.w. Und ungeachtet dieses großen<br />

Apparats wird zur Erklärung der Anschauung der Außenwelt,<br />

die denn doch wohl die Hauptsache in unserer<br />

Erkenntniß ist, auch nicht ein Mal ein Versuch gemacht;<br />

sondern diese sich aufdringende Anforderung<br />

wird recht ärmlich immer durch den nämlichen,<br />

nichtssagenden, bildlichen Ausdruck abgelehnt: »<strong>Die</strong><br />

empirische Anschauung wird uns gegeben.« S. 145<br />

der fünften Auflage erfahren wir noch, daß dieselbe<br />

durch das Objekt gegeben wird: mithin muß dieses<br />

etwas von der Anschauung Verschiedenes seyn.<br />

Wenn wir nun Kants Innerste, von ihm selbst nicht<br />

deutlich ausgesprochene Meinung zu erforschen uns<br />

bemühen; so finden wir, daß wirklich ein solches, von<br />

der Anschauung verschiedenes Objekt, das aber auch<br />

keineswegs ein Begriff ist, ihm der eigentliche Gegenstand<br />

für den Verstand ist, ja, daß die sonderbare<br />

Voraussetzung eines solchen unvorstellbaren Gegen-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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