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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63996 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 921<br />

Widerspruchs, welchen, weil sie rein aus der Vernunft<br />

entspringen <strong>und</strong> nicht ferner zu erklären sind, metalogische<br />

Wahrheit von mir beigelegt ist. Sie bestimmen,<br />

daß das Vereinigte vereinigt, das Getrennte getrennt<br />

bleiben muß, <strong>als</strong>o das Gesetzte nicht zugleich<br />

wieder aufgehoben werden kann, setzen <strong>als</strong>o die Möglichkeit<br />

des Verbindens <strong>und</strong> Trennens der Sphären, d.<br />

i. eben das Urtheilen, voraus. <strong>Die</strong>ses aber liegt, der<br />

Form nach, einzig <strong>und</strong> allein in der Vernunft, <strong>und</strong><br />

diese Form ist nicht, so wie der Inhalt der Urtheile,<br />

aus der anschaulichen Erkenntniß des Verstandes mit<br />

hinübergenommen, in welcher daher auch kein Korrelat<br />

oder Analogen für sie zu suchen ist. Nachdem die<br />

Anschauung durch den Verstand <strong>und</strong> für den Verstand<br />

entstanden ist, steht sie vollendet da, keinem Zweifel<br />

noch Irrthum unterworfen, kennt demnach weder Bejahung<br />

noch Verneinung; denn sie spricht sich selbst<br />

aus, <strong>und</strong> hat nicht, wie die abstrakte Erkenntniß der<br />

Vernunft, ihren Werth <strong>und</strong> Gehalt in der bloßen Beziehung<br />

auf etwas außer ihr, nach dem Satz vom<br />

Gr<strong>und</strong>e des Erkennens. Sie ist daher lauter Realität,<br />

alle Negation ist ihrem Wesen fremd: diese kann allein<br />

durch Reflexion hinzugedacht werden, bleibt aber<br />

eben deshalb immer auf dem Gebiet des abstrakten<br />

Denkens.<br />

Zu den bejahenden <strong>und</strong> verneinenden Urtheilen fügt<br />

Kant, eine Grille der alten Scholastiker benutzend,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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