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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63991 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 916<br />

bestimmen können. <strong>Die</strong> Wissenschaften theilen aber<br />

unter sich das weitläuftige Gebiet der Erscheinungen,<br />

nach den besondern, mannigfaltigen Arten dieser letztem.<br />

Nun war es ein kühner <strong>und</strong> glücklicher Gedanke,<br />

das den Begriffen <strong>als</strong> solchen <strong>und</strong> abgesehn von ihrem<br />

Inhalt durchaus Wesentliche zu isoliren, um aus den<br />

so gef<strong>und</strong>enen Formen alles Denkens zu ersehn, was<br />

auch allem intuitiven Erkennen, folglich der <strong>Welt</strong> <strong>als</strong><br />

Erscheinung überhaupt, wesentlich sei: <strong>und</strong> weil nun<br />

dieses a priori, wegen der Nothwendigkeit jener Formen<br />

des Denkens, gef<strong>und</strong>en wäre; so wäre es subjektiven<br />

Ursprungs, <strong>und</strong> führte eben zu Kants Zwekken.<br />

– Nun hätte aber hiebei, ehe man weiter gieng,<br />

untersucht werden müssen, welches das Verhältniß<br />

der Reflexion zur anschaulichen Erkenntniß sei (was<br />

freilich die von Kant vernachlässigte reine Sonderung<br />

Beider voraussetzt), auf welche Weise eigentlich jene<br />

diese wiedergebe <strong>und</strong> vertrete, ob ganz rein, oder<br />

schon durch Aufnahme in ihre (der Reflexion) eigene<br />

Formen umgeändert <strong>und</strong> zum Theil unkenntlich gemacht;<br />

ob die Form der abstrakten, reflektiven Erkenntniß<br />

mehr bestimmt werde durch die Form der<br />

anschaulichen, oder durch die ihr selbst, der reflektiven,<br />

unabänderlich anhängende Beschaffenheit, so<br />

daß auch Das, was in der intuitiven Erkenntniß sehr<br />

heterogen ist, sobald es in die reflektive eingegangen,<br />

nicht mehr zu unterscheiden ist, <strong>und</strong> umgekehrt man-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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