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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64000 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 925<br />

die Wahrheit des Urtheils entweder logisch, oder empirisch,<br />

oder transscendental, oder metalogisch, wie<br />

solches in der einleitenden Abhandlung, § 30-33, ausgeführt<br />

ist <strong>und</strong> hier nicht wiederholt zu werden<br />

braucht. Es ergiebt sich aber daraus, wie sehr verschieden<br />

die unmittelbaren Erkenntnisse seyn können,<br />

welche alle in abstracto sich durch die Verbindung<br />

der Sphären zweier Begriffe <strong>als</strong> Subjekt <strong>und</strong> Prädikat<br />

darstellen, <strong>und</strong> daß man keineswegs eine einzige<br />

Funktion des Verstandes, <strong>als</strong> ihr entsprechend <strong>und</strong> sie<br />

hervorbringend, aufstellen kann. Z.B. die Urtheile:<br />

»Das Wasser kocht; der Sinus mißt den Winkel; der<br />

<strong>Wille</strong> beschließt; Beschäftigung zerstreut; die Unterscheidung<br />

ist schwierig«; – drücken durch die selbe<br />

logische Form die verschiedenartigsten Verhältnisse<br />

aus: woraus wir aberm<strong>als</strong> die Bestätigung erhalten,<br />

wie verkehrt das Beginnen sei, um die unmittelbare,<br />

intuitive Erkenntniß zu analysiren, sich auf den<br />

Standpunkt der abstrakten zu stellen. – Aus einer eigentlichen<br />

Verstandeserkenntniß, in meinem Sinn,<br />

entspringt übrigens das kategorische Unheil nur da,<br />

wo eine Kausalität durch dasselbe ausgedrückt wird;<br />

dies ist aber der Fall auch bei allen Urtheilen, die eine<br />

physische Qualität bezeichnen. Denn, wenn ich sage:<br />

»<strong>Die</strong>ser Körper ist schwer, hart, flüssig, grün, sauer,<br />

alkalisch, organisch u.s.w.«; so bezeichnet dies immer<br />

sein Wirken, <strong>als</strong>o eine Erkenntniß, die nur durch den<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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